bitte beachten: die CD-Erstauflage erscheint als Digipak in einer großen Slipcase-Box im 3CD-Format. Da das Album der erste Teil einer Trilogie ist, ist dieser Schuber für alle drei CDs gedacht.

Die Dichte an musikalischen Erzeugnissen für Genießer melancholischer Stimmung ist ohnehin hoch, und doch dürfen diese nun erneut uncharakteristisch frohlocken, denn GREEN CARNATION geben sich mit einem neuen Album die Ehre, das auf den verheißungsvollen Namen „Leaves Of Yesteryear“ hört. Mit einem Paukenschlag sind Green Carnation nun zurück! Kurz zusammengefasst gesagt, knüpft das neue Album musikalisch und qualitativ an die goldenen Tage Anfang/Mitte der 2000er an und bedient dabei gekonnt beide Fan-Lager, die Longtrack-Anbeter und die, die eher auf einprägsame Düsterhymnen und leicht proggeligen 70er-Sound stehen. Das zeigt schon der eröffnende Titelsong: ein prägnantes Doom-Riff trifft auf herrliche Sorrow-Leads, die dann mit samtweichen, leicht symphonischen Keyboards unterlegt werden.

Egal, welchen stilistischen Weg sie einschlagen – Green Carnation haben sich nie vor großen, düsteren Statements gescheut.

Gegründet Anfang der 90er-Jahre vom ehemaligen Emperor-Bassist Tchort, erarbeitete sich die norwegische Band schnell eine Kult-Anhängerschaft – nicht zuletzt dank eines der ambitioniertesten Epen der Metal-Geschichte. Noch bevor sie Mitte der 2000er eine Pause einlegten, bewiesen die ständig wandelbaren Klangkünstler ihren Hang zum Dramatischen, als sie ihre akustischen Stücke unterhalb einer gigantischen Staudamm-Mauer aufführten. Doch eine Geschichte – genauer gesagt drei – blieb ihnen bislang verwehrt. Bis jetzt. Mit der beginnenden „A Dark Poem“-Trilogie enthüllen Green Carnation endlich ihr Meisterwerk.

Die Idee zu einer Album-Trilogie stammt noch aus den frühen Jahren von Green Carnation. Doch der erste Teil von A Dark Poem zitiert Passagen aus ihrem gesamten beeindruckenden Werk. Die Leadsingle „In Your Paradise“ erreicht neue Höhen der Schwere, getragen von erhabenen Riffs und düster-symphonischen Verzierungen. Doch auch wenn die Band ihre gewohnte Meisterschaft an den Tag legt, ist der Blick von den „Shores of Melancholia“ alles andere als himmlisch. Das Jüngste Gericht lauert an jeder Ecke, lenkt die Reise von den scharlachroten Kriegswolken des Titeltracks in floydsche Strudel voller Paranoia, bevor sie schließlich von Black-Metal-Wellen der zweiten Generation zerschmettert wird.

„A lesson learned, now bridges burn“, ruft der bärtige Kapitän Kjetil Nordhus mit leidenschaftlichem Klargesang, als sei er während des feurigen Finales des Albums an den Mast gebunden.

Mit A Dark Poem, Part I: The Shores of Melancholia stechen Green Carnation in See – zu einer epischen Reise durch die dunkle Nacht der Seele.

Für Fans von Opeth, Paradise Lost, Pain of Salvation.
Artwork von Niklas Sundin.

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