DAAL ist eine der beständigsten progressiven Bands der letzten Jahre. Seit dem 2018 erschienenen „Decalogue of Darkness“, vielleicht ihr Meisterwerk, haben sie einen hohen Standard beibehalten, wobei frühere Werke wie „Dodecahedron“ (2012) ebenfalls hervorstechen. Ihre Musik ist schwer zu definieren: dunkel, eindringlich und hauptsächlich instrumental, aufgebaut um die klangliche Vision von Keyboarder Alfio Costa, mit Unterstützung von Davide Guidoni, Ettore Salati und Bobo Aiolfi.

Live: „Waves from the Underground“ wurde im Jahr 2023 in den Studiosette in Rom aufgenommen und besteht aus improvisierten Sessions. Es enthält Neuinterpretationen älterer Stücke wie „Brain Melody“ und „Decalogue Part I“, die jedoch in diesem Live-Jam-Format zu neuem Leben erweckt werden. Die Tracks auf „W.F.T.U.“, die sich jeweils auf ein bestimmtes historisches Datum und eine geografische Koordinate beziehen, fügen eine konzeptionelle Ebene hinzu und machen das Album zu mehr als nur einem typischen Live-Album.

Musikalisch erkundet dieses Album eine rauere, experimentellere Seite von DAAL. Es lehnt sich an den deutschen Elektroprog der späten 60er Jahre an, an Space-Rock-Vibes, die an Hawkwind erinnern, und an die avantgardistische Spannung von Bands wie Art Zoyd. Es ist der perfekte Kontrapunkt zu dem dichten und klaustrophobischen Decoding the Emptiness. Wo jenes Album einen in die Dunkelheit stürzt, bietet dieses Album Energie, Risiko und Freiheit.

In einem Jahr, in dem DAAL bereits eines ihrer besten Studioalben veröffentlicht haben, ist Live: Waves from the Underground nicht als nachträglicher Einfall, sondern als unverzichtbare Ergänzung: eine Erweiterung ihres Sounds und ihres Geistes. Ich persönlich habe es mir öfter angehört. Ich mag die forschende, improvisatorische Seite der progressiven Musik, und dieses Album erfüllt dieses Bedürfnis perfekt.

Mir hat dieses Album sogar noch besser gefallen als Decoding the Emptiness, ich stehe mehr auf die experimentelle Seite, aber beide Platten sind wirklich hervorragend.

Tracklisting:
1. W.F.T.U. 09.03.2020 (45°41?42??N 9°40?12??E) (10:37)
2. W.F.T.U. 15.09.2008 (51°30?N 0°11?W) (9:56)
3. W.F.T.U. 26.04.1986 (51°23?21.98??N 30°05?57.01??E) (5:50)
4. Daeconstruction Brain Melody (10:25)
5. W.F.T.U. 20.07.1969 (8°30?N 31°24?E) (6:15)
6. Daeconstruction Decalogue Part. I (10:32)
7. W.F.T.U. 01.09.1928 (51°31?2?N 0°10?23?W) (12:31)
8. W.F.T.U. 02.06.1946 (41°53?35?N 12°28?58?E) (3:41)
9. W.F.T.U. 25.07.1943 (41°53?46.32??N 12°28?53.4??E) (4:19)
Total Time 74:06

Line-up:
- Alfio Costa / Rhodes piano, Hammond organ, Polymoog, Minimoog, Mellotron, modular synth
- Davide Guidoni / drums, percussions, noises and samplers
- Ettore Salati / guitars
- Roberto "Bobo" Aiolfi / bass


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