Artnat wurde von dem portugiesischen Gitarristen Manuel Cartoso als die Nachfolgeband von Tantra gegründet. Neben Cartoso ist noch der "Synthesist" Guilherme da Luz von Tantra übrig geblieben. Die restliche Besetzung ist neu. Das Artwork und der Albumtitel „The Mirror Effect“ spielen auf die Tatsache an, dass der neue Bandname eigentlich der alte ist, bloß rückwärts gelesen.

Mit der neuen Band möchte Cartoso eine zugleich schöngeistige, experimentelle und originelle Musik machen. Wohl nur selten wurden große Versprechen so gut eingelöst. In „The Mirror Effect“ habe ich nämlich eine Retro-Prog-Perle gefunden zu haben, die so zeitlos und unverbraucht klingt, als wäre sie spätestens 1974 und nicht gerade erst entstanden.

Schöngeistig in guter Yes-Tradition, gleichzeitig jedoch mutig und im Geiste experimentell wirkend, erinnert mich „The Mirror Effect“ immer wieder an „Relayer“ von Yes. Cartos könnte eventuell oft Steve Howe gehört haben, ob das so stimmt ist mir nicht bekannt. Die oft psychedelisch und meist vielschichtig anmutenden Arrangements, die nicht einfach zu verfolgenden Gesangsmelodien, die jazzigen Harmonien, dies alles hat für mich etwas von dem frühen Steve Hillage, oder den frühen Gong mit Daevid Allen, nachdem diese auf die experimentellste Yes-Besetzung trafen, nämlich die mit Patrick Moraz.

Manchmal klingen die Kompositionen für mich nämlich wie eine leider nie erfolgte Weiterentwicklung von Yes nach „Relayer“, falls sich die Band damals dafür entschieden hätte, zugleich komplex, jazz-rockig und verstärkt psychedelisch zu musizieren. Hier und da wohl an der Grenze zum Avant-Prog, oder auf den Spuren von Gentle Giant. Am meisten verzaubern mich an dem Album die Beiträge der beiden Keyboarder, einer als Experte für die Synthesizer aufgeführt, der andere für die restlichen Tasten zuständig. Zu der einfallsreichen Rhythmik der Stücke dürften die Generationen von Musik-Analytikern noch viele analytische Texte verfassen. Für noch mehr Abwechslung wird es stellenweise rituell und schamanisch, ganz speziell in „Celebration“.

Dazu stelle man sich noch eine Sängerin vor, die stimmlich frappierend Kate Bush ähnelt. Fertig ist eine wahrhaftig begeisternde Scheibe, die sich kein Freund des symphonischen Retro-Prog entgehen lassen sollte. Nicht zuletzt auch solche Menschen sollten hier mal reinhören, die glauben, Retroprog muss kompositorisch irgendwie vorhersehbar sein. (Siggy Zielinski/BBS - 13/5)

„Artnat knüpfen an die besten Prog-Momente von Tantra an – mit frischer Besetzung, symphonischen Klanglandschaften und mutigen Arrangements. Sara Freitas verleiht dem Sound mit ihrer eigenwilligen Stimme eine neue Note, während Cardoso und Co. zwischen melodiösem Symphonic Prog und frickeligen Jams brillieren – ein gelungener Neustart, der mit jedem Durchlauf wächst und Prog-Fans von Yes bis Kate Bush überraschen dürfte.“


ARTNAT is a new prog rock band that strives for high quality art prog,
voyaging from awesome musical landscapes to experimental jam like ambiances.
"Always in the expectancy of a personalized style and with a beautiful female voice leading the powerful instrumental sound we, the band, hope to have achieved our goal of making beautiful, experimental and original quality progressive art rock."
To those who are long time prog lovers, ARTNAT was founded by Manuel Cardoso leader of the known prog band from Portugal TANTRA (Holocausto-Musea/Mistérios e Maravilhas-Musea/Terra, and Live Ritual - independent releases).
He formed the band to give continuity to TANTRA`s style of prog music , but with a personal 21st century touch. In this new formation only Manuel Cardoso (guitars) and Gui da Luz (synthesist) remain from TANTRA`s "Terra" CD line up.
New members are: Sara Freitas (vocals), Paulo Bretão (basses), João Samora (Drums) and André Hencleeday (keyboards).


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