Neal Morse zeigt auf Late Bloomer seine Folk-Rock-Seite, durchzogen von Funk, Soul und bluesigen Einflüssen. Tief persönlich und introspektiv, offenbart das Album seine Reise zu Frieden und Erfolg. Von humorvollen Momenten wie „Chloe’s Song“ bis zu nachdenklichen Stücken wie „I’m Gonna Miss You When You Go“, vereint Morse intime Geschichten mit authentischem Sound. Ein Album voller Herz und musikalischer Vielfalt.
Neal Morses persönliche Geschichte ist mittlerweile in der Progressive-Rock-Community wohlbekannt. Er fand seinen Erfolg später im Leben als erwartet, nachdem er seine bis dahin erfolgreichsten Projekte aus persönlichen religiösen Gründen aufgegeben hatte. Diese Geschichte wurde im Laufe seiner Karriere schon oft in verschiedenen Formen erzählt, und nun findet sie erneut Gehör – diesmal aus einer zutiefst persönlichen Familienperspektive – auf Morses neuestem Album Late Bloomer.
Morse übernimmt auf dem Album sämtliche Lead-Vocals und Instrumente, abgesehen von den Streichern und weiblichen Backing-Vocals, die meist von Freunden beigesteuert wurden. Dies macht das Album bereits zu einem sehr persönlichen Werk, doch es sind die Kompositionen, die einen Neal Morse zeigen, der bereit ist, der Welt seine Seele in der bislang introspektivsten und verletzlichsten Art und Weise zu offenbaren.
Die Songs zeigen ihn in seiner bislang introspektivsten und verletzlichsten Form. Es gibt auch unbeschwerte Momente, etwa „Chloe’s Song“, ein fröhliches Lied über seinen Hund, das mit Queen-artigen Harmonien und humorvollen Anekdoten zum Lächeln bringt.
Auch die Single „Already There“ ist beschwingt, mit funky Elementen, die live großartig klingen dürften. Der Titeltrack beschreibt Morses Reise von Kalifornien nach Nashville, mit einem Wendepunkt in 2002, als er sich mit 42 Jahren bekehrte. Traumähnliche Klänge und ethereal Instrumentals machen diesen Song zum am besten produzierten des Albums.
Das Album enthält zudem emotionale Stücke wie „I’m Gonna Miss You When You Go“, ein Lied über den Verlust eines geliebten Menschen, und „Canice Cathedral“, das sich mit Resignation über verlorene Liebe beschäftigt. „One Child Born in Heaven“ reflektiert über die Höhen und Tiefen des Lebens und gibt Hoffnung. „I Can’t Find the Words“, eine Widmung an Morses Ehe, lässt seine Stimme vor Emotion fast brechen und wirkt dadurch besonders authentisch.
Late Bloomer vereint Blues, Soul, Funk und Rock und ist ein Herzensprojekt für Morse, seine Fans und seinen Glauben. Mit einem intimen Albumcover und einer Produktion, die fast ausschließlich im engen Kreis entstand, bietet das Werk hervorragenden Folk-Rock und persönliche Erdverbundenheit.
