Known / Learned ltd. 3LP black

Limitierte Neuauflage (nur 100 Stück) des australischen Prog-Metal-Klassikers im schwarzen Vinyl mit jeweils unterschiedlichen Covern & Inlaysleeves zu jeder einzelnen Platte.

Das dritteAlbum der australischen Progmetaller Arcane ist gleich ein Doppelalbum geworden. Eigentlich handelt es sich hierbei um kein Konzeptalbum, doch werden auf "Known/Learned" immer wieder Reflexionen aus dem Leben eines Vaters und seiner Tochter aufgegriffen.
Unter den Infos zu dem Album findet sich auch die Formulierung "A bittersweet love song for life". Als roter Faden des Albums gar nicht mal so schlecht, würde ich das auf den wehmütigen Aspekt in der Musik beziehen wollen.
Durch die Songs führt nämlich immer noch der gewissermaßen sakral angehauchte Gesang von Jim Grey, der mir auf dem Vorgängerwerk von Arcane so einmalig erschien. Bis auf einige kurze Instrumentalparts habe ich den Eindruck, dass die Musik von Arcane doch um diesen charismatischen und unverkennbaren Gesang herum aufgebaut ist.
Das reizvolle an der ersten CD ist der Kontrast zwischen harten und sanften Momenten, zwischen (möglicherweise u. A. durch Dream Theater beeinflusstem) Progmetal und atmosphärischem Artrock, bei dem auch akustische Instrumente, wie Klavier und Gitarren zu ihrem Recht kommen. In dem erstklassigen Longtrack "Learned" wird zudem noch kurz die Flamenco-Musik angestimmt.
Arcane immer noch als Progmetaller zu bezeichnen wird der Formation langsam nicht mehr gerecht, denn die zweite CD des aktuellen Albums ist praktisch metalfrei und bietet vorwiegend schwermütige, sparsam arrangierte Lieder, die stellenweise nur aus der Gesangsstimme und einer begleitenden akustischen Gitarre bestehen können.
Falls jemand also einen langen Weg einer Progmetal-Formation zu einer zurückhaltend und melancholisch wirkenden Artrock-Singer-Songwriter-Truppe auf der zweiten CD des Albums verfolgen möchte, der ist mit "Known /Learned" gut bedient. Ich finde, die Mühe dieses Doppelalbum verstehen zu wollen wird mit dem Zugang zu einem ungewöhnlichen Werk belohnt.
CD-Review: S. Zielinski/BBS – 11/15 Punkten





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